Peru - Machu Picchu
Die Ruinenstadt Machu Picchu wurde auf einem Granitfelsrücken in ca. 2400 m Höhe zwischen zwei Berggipfeln (dem Machu Picchu und dem Huayna Picchu) 610 m oberhalb des Flusstales des Río Urubamba errichtet. Beim Bau wurde dazu eine 32.500 Hektar große Fläche eingeebnet, die Gebäude wurden auf Terrassen angelegt. Die Erbauung von Machu Picchu gehört zu den größten Leistungen der Inkas und sie erfolgte wohl unter den Inka-Herrschern Pachacútec Inka Yupanqui (1438-1471) und Tupac Inka Yupanqui (1473-1493). Die Stadt blieb aber vor den spanischen Eroberern verborgen, so dass sie der Zerstörung entging.
Die Stadt besaß hauptsächlich landwirtschaftliche Bedeutung. Sie untergliederte sich in getrennte Viertel für den Wohnbereich, für Paläste und öffentliche Gebäude sowie für die Landwirtschaft. Alle reichlich 200 Gebäude wurden aus dem anstehenden Granitgestein errichtet, jedoch wurde für die Wohngebäude ein geringerer Aufwand betrieben. Zum Brechen der Steine wurden Löcher in den Fels getrieben und diese mit Baumstämmen gefüllt, die man quellen ließ. Die großen Steine wurden in zeitraubender Arbeit mit feuchtem Sand geschliffen.
Die Terrassen waren über Treppen miteinander verbunden. Die Bevölkerung wurde mit Wasser aus sechzehn Brunnen versorgt, von denen Bewässerungskanäle ausgingen. Die Stadt verfügte ebenfalls über ein Abwassersystem.
Die Entdeckung der Stätte im Jahre 1911 wird dem US-amerikanischen Archäologen Hiram Bingham zugeschrieben. Die archäologische Expedition der Yale University unter seiner Leitung legte zwischen 1911 und 1915 die Stadt frei. Die Stätte wurde aber bereits 1867 vom Deutschen Augusto Berns entdeckt, der mit seiner Firma für dieses Gebiet Goldschürfrechte besaß. Der Landvermesser Herman Göhring zeichnete 1874 die Stätte erstmals exakt in eine Karte ein. Die Lage der archäologischen Stätte war mindestens seit diesem Zeitpunkt der einheimischen Bevölkerung bekannt.
Machu Picchu ist eine der größten Touristenattraktionen in Südamerika und wird täglich von durchschnittlich 2000 Menschen besucht. Diese Zahl wird als bedenklich eingestuft, da durch die Besucher die Stätte permanent Schaden nimmt. Die peruanische Regierung versucht die Masse der Touristenströme über den Preis zu regulieren. Man muss sich darauf einstellen, dass die Preise für Eintritt, Führung, Übernachtung, Verpflegung und Anreise fast europäisches Niveau haben. Machu Picchu ist für ausländische Touristen vermutlich der teuerste Platz in Peru.